Typisch Irisch: Auch traurige Lieder klingen fröhlich
Auf Einladung des SPD-Ortsvereins Hattorf gastierten "Quasimodo Knöterich" mit Liedern über die Liebe, zum Trinken und Tanzen im Landgasthof Trüter.
Sie hatten nicht nur gute Musik im Gepäck, sondern auch viel gute Laune, viel Humor, Charme und auch das typisch rollende "R". Die Harzer Kult- Skiffle- und Folkband "Quasimodo Knöterich" aus Seesen sorgte am vergangenen Freitag auf Einladung des SPD-Ortsvereins Hattorf für mächtig viel Stimmung im Landgasthof Trüter - das Konzert war mit 120 Karten komplett ausverkauft.
Seit 1974 zieht die Band mit Teekiste, Kontrabass, Waschbrett, Gitarren, Banjo, Mandoline, Ukulele, Mouthorgan und Kazoo durch die Lande mit Songs aus Irland, Schottland, Deutschland und den Vereinigten Staaten. Ihre Skiffle- und Folksongs? Sie handeln oft von verlassenen Seefahrerfrauen, die ihre Männer erschießen, von armen Straßenverkäuferinnen oder Männern, die ihr ganzes Geld für Whiskey und Bier verprassen. Und trotzdem versprühen diese oft inhaltlich traurigen Lieder Fröhlichkeit und klingen nach Feierlaune - typisch Irisch halt.
Wie der Bandleader, Gerd Jung, informierte, seien nahezu zweidrittel der "Köllschen Lieder" zu Karneval "geklaut", nämlich aus Irland. Gruppen wie die "Höhner" oder die "Bläck Fööss" hätten sie karnevalistisch umgedichtet. Dabei hatten "Quasimodo Knöterich" unter anderem die heimliche Nationalhymne der Iren "God save Ireland". Den Song "The long hard road" hätten sie quasi "geschenkt bekommen", von Frank Lennon.
Gut kam unter anderem auch der Song "Heute hier, morgen dort" an. Nicht nur die Hände, auch die Füße der Gäste wippten bei jedem Song fröhlich im Takt. Fast schon ein bisschen in Richtung Country ging der Song "Good People". Nicht fehlen durfte aber natürlich das Irische Volkslied "The Wild Rover", gesungen von Sören Brinck, bei dem das Publikum es sich nicht nehmen ließ, ausgelassen mitzuschunkeln. Stimmung pur.
Passend dazu hatte das Landgasthof-Team auch für den kulinarischen Rahmen gesorgt. Neben Guinness, Irish Whiskey und Irish Coffee, gab es natürlich den klassischen Irish Stew, nebst einer ansprechenden Tischdekoration, bestehend aus vielen kleinen grünen Kleeblättern, dem Irischen Nationalsymbol.
"Quasimodo Knöterich", das sind Gerd Jung, Hairi Feix, Ingo Feix, Sören Brinck und Eberhard Willeke. Auch zwischen den Songs luden die Bandmitglieder zum Schmunzeln und Lachen ein, in der Art, wie sie untereinander unterhielten. Unter anderem orderten sie beim Team des Landgasthofes Getränke: "Wir würden Wasser nehmen, was durch die Brauerei gelaufen ist".
Hannelore Gropengießer und Daniel Kaiser vom SPD-Ortsverein Hattorf sagten zu Beginn, dass man es sich nach Corona und in dieser allgemein dunklen Zeit verdient habe, einmal einen schönen Abend ohne schlimme Nachrichten zu verleben.
Die Band feiert im Übrigen im Herbst des kommendes Jahres ihr 50-jähriges Bestehen - getreu ihrem Motto "Es ist zu spät, um aufzuhören".
(Text und Fotos: Herma Niemann)