Helmut Minne erhält höchste SPD-Auszeichnung
Dr. Andreas Philippi war beim "Politischen Frühstück" des Ortsvereins Hattorf zu Gast und überreichte dem Vorsitzenden der AG 60 Plus Region am Harz die Willy-Brandt-Ehrenmedaille.
Zunächst war noch nicht ganz klar, wohin die "Reise" gehen sollte, als Dr. Andreas Philippi - in einer Doppelfunktion als SPD-Unterbezirksvorsitzender Göttingen und als Niedersächsischer Minister für Soziales, Familie, Gesundheit und Gleichstellung, das Wort hatte beim "Politischen Frühstück" des SPD-Ortsvereins Hattorf. In seiner Funktion als Unterbezirksvorsitzender tastete sich Philippi langsam ran, indem er Vera Minne dafür dankte, dass sie Helmut geheiratet habe. Humorvoll wurde aus den Reihen der Gäste noch ergänzt "und ausgehalten", wofür es einige wohlwollende Lacher gab. In ganz jungen Jahren hätten die beiden zusammen das Hochrad gefahren, so Philippi weiter, was zeige, dass viel Stabilität und Gleichgewicht gefragt gewesen sei. Und damit konnte Philippi geschickt den Bogen schlagen, und zu Helmut Minne, seit über 20 Jahren Vorsitzender der SPD AG 60 Plus Region am Harz, überleiten. Minne sei 1972 in die SPD eingetreten. "Wir beide haben zwei Gemeinsamkeiten", so Philippi "zum einen waren wir Teil der ersten freiwilligen Kreisfusion, welche als großer politischer Erfolg gilt". Zum anderen seien Kontakte von Minne über die Neujahrsempfänge hergestellt worden, zum Beispiel zu Anke Pörksen und Ralf Stegner. "Immer wenn ich die beiden treffe, muss ich an Dich denken, Helmut". Minne habe immer engagiert mit mahnendem Finger agiert. "Du bist ein sozialdemokratischer Mahner und hast viele Dinge auf den Weg gebracht. Du verkörperst im besonderen Maße das sozialdemokratische Ideal". Philippi überreichte Minne eine Ehrenurkunde und die Willy-Brandt-Ehrenmedaille, welches die höchste Auszeichnung der SPD ist. Minne habe sich beispielhaft um die Partei verdient gemacht, dem gebühre Dank und Anerkennung. "Wir sind stolz, Dich in unserer Mitte zu haben", so Philippi. Sichtlich überrascht, sagte Minne, dass er damit nicht gerechnet habe. Sein über 50-jähriges Engagement in der SPD habe er seinem Vater zu verdanken. Wie Minne sagte, sei er über die Arbeitersportbewegung zur SPD gekommen. "Ich genieße es, unter den Genossen, unter Freunden zu sein".
In seiner Funktion als Sozialminister berichtete Philippi unter anderem noch darüber, welche Änderungen man demnächst auf den Weg bringen wolle. Dazu gehöre auch eine Änderung des Jugendschutzgesetzes. Hier sei es notwendig, sich mehr um die Jugend zu kümmern, und zu zeigen, wie wichtig es sei, demokratisch leben zu können. "Wölfe im Schafspelz dürfen bei den Jugendlichen nicht mit vermeintlich einfachen Lösungen durchkommen". Die SPD setze auf Bildung und Chancengleichheit. Ein weiteres sensibles Thema, welches eine Reform erfahren solle, sei die allgemeine Gesundheitsversorgung. Dabei gehe es um die Pflege, die aufsuchende Pflege und um die Menschen, die zuhause gepflegt werden. Rund 80 Prozent aller Pflegenden würden privat betreut, diese Menschen dürften nicht vergessen werden. Es ginge auch um die Frage, wie man Pflegende, die ihren Beruf verlassen haben, wieder zurückgewinnen könnte. Verschiedene Modelle seien im Gespräch. Hier betonte Philippi., dass es in den meisten Fällen gar nicht um zu wenig Geld gegangen sei, sondern um mangelnde Wertschätzung und katastrophale Arbeitszeiten. "Wir haben die Situation, dass wir diese Menschen haben ausbrennen lassen". Eingangs drückte Frank Kaiser in seiner Begrüßung - in Stellvertretung für den ersten Vorsitzenden - seine Freude darüber aus, dass man einen Minister zu Gast habe. Es seien wohl schon ein paar in Hattorf gewesen, er persönlich könne sich aber nicht daran erinnern. Und die Resonanz an dem Vormittag zeige, dass die Probleme im Gesundheitswesen die Menschen beschäftige. "Du bist der richtige Mann dafür", so Kaiser zu Philippi "Du bist vom Fach". Nach dem gemeinsamen Frühstück hatte auch der Kandidat für dem Posten des Samtgemeindebürgermeisters, Daniel Kaiser, die Möglichkeit, sich vorzustellen
(Text und Foto: Herma Niemann)