Am vergangenen Samstag konnten sich die beiden Kandidaten in einer Online-Veranstaltung vorstellen.
Für den Wahlkreis 12 (Göttingen/Harz) treten als SPD-Kandidaten für die Landtagswahl in diesem Oktober Kathrin Schrader (Schwiegershausen) und Alexander Saade (Osterode) an.

In einer digitalen Vorstellungsrunde des Unterbezirks Göttingen am vergangenen Samstag, die live aus der MUSA Göttingen übertragen wurde, konnten sich Interessierte an den Bildschirmen einen Einblick über die Ziele der beiden Kandidaten verschaffen. Durch die Vorstellungsrunde führte Dr. Andreas Philippi (MdB), der in seinen einleitenden Worten betonte, dass man sich in schweren Zeiten befände. Zu dem Krieg in der Ukraine sagte Philippi, dass man lange gehofft habe diesen Angriff verhindern zu können mit diplomatischen Mitteln. Gleichzeitig habe man aber auch noch die zweite größte Krise, nämlich die Corona-Krise, die seit zwei Jahren vorherrsche, zu bekämpfen. „All das beschäftigt uns, wir haben wichtige demokratische Grundsätze, die es gilt zu bewahren“, so Philippi. Bei der Vorstellungsrunde machte Alexander Saade den Anfang und berichtete, dass er seit mehr als zehn Jahren in der Kommunalpolitik tätig und bereits seit acht Jahren Ortsvereinsvorsitzender in Osterode sei. Er würde den neu zugeschnitten Wahlkreis, zu dem jetzt auch Clausthal-Zellerfeld und Braunlage gehören, sehr gut kennen und habe einen Überblick über die Probleme und Sorgen vor Ort. „In unser Region ähneln sich die Gemeinden in den Wahlbezirken“, so Saade. Der neue Wahlkreis sei ein Neuzuschnitt, über den er sich sehr freue. Der Wahlkreis vereine seine ganz persönlichen Verbindungen von Beruf, Ehrenamt und Freizeit. Osterode ist seine Heimatstadt. Seine berufliche Heimat ist das Polizeikommissariat Oberharz in Clausthal-Zellerfeld. Die Gemeinden würden vor einer gemeinsamen großen Herausforderung stehen. Sollte Saade in den Landtag gewählt werden, sehe er sich als Bindeglied zwischen dem Land und den Kommunen. Im Vordergrund stünde in den nächsten Jahren der Umgang mit dem demografischen Wandel und den dazugehörenden veränderten Wohnraumbedarfen und der teilweise fehlenden Nahversorgung. Aber auch das Vorantreiben der Digitalisierung müsse einen größeren Stellenwert einnehmen, gerade in Rathäusern und Schulen. Zudem habe man in dieser Region auch noch nicht überall schnelles Internet und auf die Mobilfunkversorgung lasse zu Wünschen übrig. Die Aufgabe als Landtagsabgeordneter sei geprägt davon, die Strukturverbesserung voran zu bringen. Deshalb sei es wichtig, in der Region weiterhin Leuchtturmprojekte voranzutreiben für den Tourismus, aber auch der Radwegebau und der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) spiele eine immer größere Rolle. Gerade der ÖPNV müsste sich anders aufstellen und landkreisübergreifend besser organisiert werden. Außerdem erwähnte Saade, dass Städte und Gemeinden einen leichteren Zugriff bekommen sollten auf sogenannte Schrottimmobilien. Außerdem sei er für die Verstetigung der Gesundheitszentren vor Ort.

Im Anschluss konnte sich Katrin Schrader vorstellen. Seit November des vergangenen Jahres ist sie Ortsbürgermeisterin in Schwiegershausen. Seit 2008 sei sie Mitglied der SPD, weil sie sich dort zu Hause fühle, und habe sich sofort in der Abteilung Schwiegershausen engagiert. Ehrenamtlich tätig ist sie auch im DRK-Ortsverein Schwiegershausen, organisiert dort die Impftermine und ist aber auch immer bei der Blutspende vor Ort. Als die Corona-Krise ausbrach, habe sie mit einem Team in Schwiegershausen eine Nachbarschaftshilfe organisiert, mit der man vielen Menschen beim Einkauf und anderen Dingen des täglichen Lebens habe helfen können. Zudem engagiere sie sich auch in der Jugendarbeit. Ihr politischer Schwerpunkt ist der ländliche Raum und das Ehrenamt. Ihr liege ihr am Herzen, dass die hausärztliche und die Facharztversorgung in der Region verbessert werden müsse. Dadurch dass die Menschen heute länger im Alter in ihren eigen eigenen Wohnungen verbleiben, sei es manchmal schwierig, einen Arzt zu erreichen. Hier käme der Ausbau des Mobilitätsangebotes ins Spiel, damit ältere Menschen Ärzte, Kliniken und Lebensmittelmärkte besser erreichen können. Schrader ist Sozialversicherungsfachangestellte bei einer Krankenkasse (Fachbereiche Kieferorthopäde, ärztliche und zahnärztliche Behandlung und aktuell Pflegeleistungen).

Deshalb erlebe sie täglich, dass auch die ambulante Pflege noch weiter ausgebaut werden müsse. Wichtig sei für sie aber auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es gibt viele Menschen die keine Betreuungsmöglichkeiten haben, aber arbeiten gehen müssen. Deshalb werde sie sich für bessere Betreuungsmöglichkeiten in den Kitas und in den Schulen einsetzen. Als Landtagsabgeordnete würde sich Schrader als Bindeglied und als Multiplikator sehen, um das Beste für diese Region herauszuholen.

(Text + Foto: Herma Niemann)