Mit einem Vortrag über die Rüstungsbetriebe auf dem Pfingstanger in Herzberg

In April 1945 kam es zu einer schweren Explosion auf dem Werksgelände der Dynamit Nobel AG auf dem Pfingstanger in Herzberg. Bei diesem Unglück starben 29 Menschen, darunter 9 Feuerwehrleute aus Herzberg. Es gab große Schäden in Herzberg und die Dächer des Schlosses wurden teilweise zerstört. Die Ursache dieses Vorfalls ist bis heute ungeklärt. Manfred Kirchner vom Heimat- und Geschichtsverein Herzberg berichtete auf Einladung der SPD Abteilung Hörden anlässlich des jährlichen Grünkohlessens über die Geschichte der Rüstungsbetriebe auf dem Pfingstanger in Herzberg.

Auf dem ehemaligen Schützenplatz der Herzberger Schützen wurde zuerst eine Gewehrfabrik errichtet. Während des 1. Weltkrieges wurde in den Gebäuden dieser inzwischen stillgelegten Fabrik Schießbaumwolle für die Munitionsherstellung produziert. Danach zog die Kunstseidenspinnerei Borvisk dort ein. Diese musste ihren Betrieb einstellen, nachdem es Probleme mit der Sauberkeit des Wassers im Mühlenbach gab. Bereits vor Ausbruch des 2. Weltkriegs baute die Dynamit Nobel AG dort eine Abfüllstation für Landminen und Bomben. Dieses Werk unter dem Tarnnamen Kiefer I sollte um ein weiteres Werk Kiefer II im Wald der Forstgenossenschaft erweitert werden. Dazu kam es nach der Explosion auf dem Gelände kurz vor Kriegsende aber nicht mehr. Die ehemaligen Betriebsgelände sind heute eingezäunt und dürfen nicht betreten werden, da sich Rüstungsaltlasten, besonders TNT auf und im Boden befindet. Der Landkreis Göttingen hat 2019 ein Gutachten erstellen lassen, indem die möglichen Gefährdungen durch diese Rückstände aus der Munitionsproduktion erfasst und dargestellt worden sind.

Der Vorsitzende der SPD-Abteilung Hörden, Rudi Armbrecht schilderte anschließend seine Apfelaktion in der Grundschule Hörden. Auch im letzten Jahr war er dort wieder aktiv und hat gemeinsam mit seinen tatkräftigen Helferinnen Äpfel an die Kinder verteilt. Die am Edelhof als Ersatz für die gefällten Eschen gepflanzten Linden haben den trockenen Sommer dank fleißigen Gießens gut überstanden. Für dieses Jahr sind weitere Baumpflanzungen an der Sieber in der Nähe des Sportplatzes als Ersatzmaßnahme für die am Fußballplatz gefällten Bäume geplant. Außerdem konnte er über den erfolgreichen Abschluss einiger Projekte der Flurbereinigung berichten. Außer der neuen Sieberbrücke an der Kirche sind rund fünf Kilometer Feldwege neu geteert worden und die zweite Flutmulde (Hochwasserschutz) ist fertig.

Die Kreistagsabgeordnete der SPD Elke Kreth-Schumann begann ihren Bericht mit den Haushaltsberatungen zum Doppelhaushalt des Landkreises, der voraussichtlich ein Volumen von etwa 640 Mio. Euro für 2020 haben soll. Der Landkreis plant die Schlüsselzuweisungen um 2,6 Mio. Euro zu senken, um die Gemeinden finanziell um diesen Betrag zu entlasten. Zusätzlich will der Landkreis mit dem Investitionsprogramm für Bildung und Familie die Gemeinden mit 4 Mio. Euro pro Jahr fördern. Die Samtgemeinde Hattorf soll aus diesem Programm maximal 215.000 Euro erhalten. Die OBS Hattorf kann 2020 für die geplanten Baumaßnahmen für einen dringend benötigten Klassenraum und weitere Maßnahmen mit 240.000 €uro rechnen und für 2021 mit weiteren 100.000 Euro. In diesen Beträgen sind die Mittel aus dem Sportstättenförderprogramm des Landes enthalten die die Schule für den Bau der schon langen geplanten Laufbahn und den Swingboden in der Sporthalle einsetzen kann. Die Gemeinde Wulften bekommt einen Zuschuss in Höhe von 50% der geplanten Kosten für die Instandsetzung der Bimmelbrücke im Verlauf des Radweges von Wulften über den Strohkrug nach Bilshausen.

Armbrecht zum Schluss der Veranstaltung: „Es freut mich, dass ihr wieder so zahlreich gekommen seid. Ich lade euch zu unserer nächsten Veranstaltung ein, die wir bereits vorbereiten. Lasst euch überraschen!“